Bei Klang+Ton hatte es mir vor allem die Duetta angetan. Wer vorangegangenen Kurzbericht zu Adam-Audio und den detaillierteren Bericht unter High End 2004 gelesen hat und sich ein wenig mit diesen Produkten auseinandergesetzt hat, weiss dass die Duetta Top frappierende Ähnlichkeit mit einer Adam Compact hat. Kaum verwunderlich; kommen doch identische (Hochtöner: sehr ähnliche) Chassis zum Einsatz. Bei Klang+Ton ist die Duetta nach wie vor Referenz und auch hochpreisigste Highendhersteller aus aller Welt verwenden die entsprechenden Eton-Chassis für ihre Topmodelle. Die grosse Version (mit dem zusätzlichen Subwoofer) kam mir ein wenig zu wuchtig für meine damaligen Räumlichkeiten vor (Anmerkung: In der K+T Ausgabe 5/2005 ist nun endlich eine kleinere Version realisiert worden, die aufgrund des leichteren Mitteltöners sicher hochinteressant ist). Zudem sehe ich die Vorteile in dem Air Motion Transformer auch darin, dass er eine relativ tiefe Trennfrequenz erlaubt, was im Zusammenspiel mit einem guten 17er Tiefmitteltöner einen sehr potenten 2-Wege Lautsprecher macht. Zudem haben 2-Wege-Konzepte aufgrund des einfacheren Filternetzwerkes bekanntermassen auch Vorteile im Timing und der Ganzheitlichkeit der Wiedergabe - Stichwort: kein Übergangsbereich im Grundton.
Bei 3-Wegen muss meiner Meinung nach ein Spezialist für die Mitten verantwortlich sein, der seine Vorteile gegenüber den grösseren und langsameren (weil schwereren und trägeren) Tiefmittelton-Artgenossen auch ausspielen kann. Zudem sollte der Tiefton dann hinsichtlich Tiefbassfähigkeit und bewegter Luft (Pegelfestigkeit und Autorität der Wiedergabe) schon mehr können als ein 17er - also mind. ein 20er sein - oder grösser, je nachdem was der Mitteltöner an Pegel erlaubt. Nach erfolgter Suche nach entsprechend hochwertigen Konzepten - die Messlatte war durch die Duetta mit ihrem Air Motion Transformer und den Wabenstrukturchassis extrem hochgesetzt worden - konnte ich schliesslich die Visaton VOX 200 als passenden Kandidaten für die gestellten Anforderungen ausmachen.
Der AL200 ist als Tieftöner sicher einer der besten Chassis in der 20er-Klasse und hat in meinen Augen ggü. auf maximale Tieftonfähigkeit getrimmte - und damit aber auch schwere und weniger schnell ein- und ausschwingende - Chassis den Vorteil, einen "schnellen" und präzisen, gut konturierten Bass erzeugen zu können, worauf ich persönlich mehr Wert lege, als das letzte Dezibel oder Hertz Tieftonfähigkeit. Der TI 100 ist anerkanntermassen einer der besten Mitteltöner überhaupt und in der Lage feinste Nuancen in seinem Einsatzbereich heraus zu schälen, wozu ein grösserer Tiefmitteltöner nie in der Lage wäre. Als Höchtöner findet standardmässig die ferrofluidgekühlte Gewebekalotte G20SC Anwendung, die technisch gesehen nicht mehr State-of-the-Art ist. Aber mit der hervorragenden Keramikkalotte KE25SC und dem Magnetostaten MHT12 hatte schon 2002 Visaton deutich Besseres in der Schublade.
Die eigentliche Entscheidung, ob mir nun ein 2-Wege-Konzept a la Klang+Ton Duetta Top oder ein 3-Wege-Lautsprecher wie die Visaton VOX 200 besser gefallen würde, nahm mir Klaus Matschy ab. An dieser Stelle möchte ich noch einmal ausdrücklich Klaus Matschy dafür danken, dass er mir die Möglichkeiten gab zwei seiner hervorragenden Lautsprecherkreationen zu vergleichen, die meinen Vorstellungen sehr nahe kamen. Auf der einen Seite die Black Joe als 2-Wege-Lautsprecher, der (noch vor Klang+Ton´s Duetta realisert?) die herausragenden Eton-Chassis miteinander verband. Auf der anderen Seite seine VisaTom als 3-Wege-Lautsprecher mit Visaton´s AL200, TI100 und MHT12 - zwar keine VOX 200, sondern mit frontal verbautem und damit höher anbindbaren AL200 eher eine Classic 200 MHT (die gibt es von Visaton offiziell nicht - dafür ist Klaus` VisaTOM nun ein offizieller Visaton-Bauvorschlag). Wenn ich nun schreibe, dass mir die VisaTom besser gefiel und ich deshalb einer VOX 200 den anderen genannten Konzepten den Vorzug gab, werde ich diesen Projekten von Klaus Matschy in keiner Weise gerecht. Es ist festzuhalten, dass Klaus mit diesen beiden Kreationen Lautsprecher (tatsächlich selbst!) entwickelt hat, die in ihrer jeweiligen Volumenklasse zu dem besten gehören, was man derzeit realisieren kann. Dazu gehören ganz ausdrücklich auch sehr teure Fertigprodukte. Zweitens werden von mir in zweierlei Hinsicht Äpfel mit Birnen verglichen: Zum einen ein 2-Wege-Kompakt-Lautsprecher mit einem 3-Wege-Standlautsprecher - auch wenn das Sinn der Übung war. Zum anderen entsprechen die Konzepte von Klaus selbstverständlich nicht eins-zu-eins den vormals genannten Projekten, wovon man sich auf seiner Homepage überzeugen kann. Trotz dieser Einschränkungen war für mich die Hörsession dahingehend aufschlussreich, dass beide Konzepte - wie gesagt - hervorragend spielen. Womit geklärt wäre, dass das eine dem anderen konzeptionell nicht von Haus aus unterlegen wäre. Zum anderen war die VisaTom - wie zu erwarten - in der Mittenauflösung und bzgl. der Darstellungsgrösse und Autorität der Wiedergabe (vor allem durch den substanzielleren Tieftonbereich) der Black Joe überlegen. Zudem schien mir der kritische Mittenbereich bei der VisaTOM geschlossener und sauberer zu musizieren. Das lässt sich sicher mit dem TI100 als Spezialisten für diesen Bereich (VisaTOM) erklären, der diesen Bereich einfach besser wiedergeben kann als zwei unterschiedliche Chassis, die jeweils in ihren Übernahmebereichen spielen müssen: Einerseits der AMT ER4 relativ tiefe Frequenzen, andererseits der 17er vergleichsweise hohe Frequenzen. Die Ausgangsfrage war damit geklärt: Ich musste das grössere und auch teuere Konzept realisieren!
In obigem Kapitel habe ich bereits mehrfach angedeutet: Die Visaton VOX 200 ist mit der Gewebekalotte G20SC nicht der Weisheit letzter Schluss und auch Klaus Matschy hat seine VisaTom mit dem hochwertigen MHT12 realisiert. Neben diesem hält Visaton noch die Keramikkalotte KE25SC bereit, die bereits in der überarbeiteten VOX 252 für Furore sorgte.
Aber der Reihe nach: Inwiefern fällt die etablierte Gewebekalotte denn neagtiv(?) in der VOX 200 auf?
Schon bei Joker Hifi in München konnte ich mich von den Qualitäten der Standard VOX 200 überzeugen, die - obwohl an einer vergleichsweise einfachen Anlagen angeschlossen - mit der mir bekannten Musik den Vorführungen von Hochpreis-Highend bei anderen Hifihändlern in nichts nachstand. Ein gewisse Schärfe und Komprimiertheit in den Höhen fiel mir schon hier auf. Bei ausgieben Höreindrücken in den heimischen Vierwänden festigte sich sowohl mein Entschluss eine VOX 200 zu bauen - war sie doch besser oder zumindest ebenbürdig mit den obig erwähnten Fertigprodukten (ein Klassenprimus mit charakteristisch aufgesetztem Hochtöner und gelben Kevlarmitteltöner fiel im direkten Vergleich "glatt durch") - als auch die Erkenntnis, dass ein anderer Hochtöner her muss.
Jetzt die Standard VOX 200 in der Kurzbeschreibung - analog zu obigen Beschreibung der Fertigprodukte:
Plus: sehr ausgewogen, natürlich, relativ trockener und tief reichender Bass, hohes Auflösungsvermögen über den gesamten Frequenzbereich, pegelfest, fein- und grobdynamisch beeindruckend, Stimmen und Blasinstrumente schön luftig, aber auch mit "Brust" und hervorragend aufgelöst (sicher eine der besonderen Schokoladenseiten), dabei gute Raumdarstellung in alle Dimensionen.
Minus: In der Grössenklasse nahezu makellos. Nit-Picking: Bass gibts anderswo noch trockener und präziser. Die Hochtonauflösung ist hochwertigsten Systemen unterlegen, wirkt nicht ganz so luftig und kompressionsfrei wie es allein der TI100 schon in seinem Bereich schafft und ist zudem von einer gewissen Rauhigkeit (Spitzheit, Verzerrungen?) überlagert.
Die verwendete Gewebekalotte spielt demnach hinsichtlich Auflösungsvermögen, als auch Verzerrungs- und Verfärbungsfreiheit, sowie Luftigkeit und Kompressionsfreiheit nicht auf dem Niveau, was mir dank MHT12 (Visaton) bzw. ER4 (Eton) oder anderer Air Motion Transformer noch im Ohr war. Vor dem Hintergrund, dass wir hier von einer vergleichsweise günstigen ferrofluid-gekühlten Gewebekalotte mit ihren prinzipbedingten Nachteilen reden, ist das Ergebnis sicher noch sehr ordentlich. Aber die VOX 200 verdient mehr.
Den MHT12 kannte ich als passenden Spielpartner zum TI100 aus Klaus´ VisaTom - auch Visaton´s eigene Topas verbindet beide Chassis zu einem äusserst gelungenem Ganzen. Und über die Keramikkalotte KE25SC hörte man ebenfalls viel gutes. Eine entsprechende Hörprobe musste zwischen diesen beiden Hochtönern Klarheit verschaffen: Ein Besuch von Visaton in Haan, wo zumindest bereits eine VOX 252 (KE25SC) und eine VOX 253 MHT (MHT12) zum Probehören bereit standen, war die logische Konsequenz.
Bei Visaton wurde ich sehr freundlich empfangen und durfte im hauseigenen Hörraum nach Herzenslust einige Stunden mit eigener Software die bereits aufgestellten Lautsprecher VOX 200, VOX 252 und VOX 253 MHT vergleichhören. Der Raum ist mit ca. 50qm und sehr hoher Deckenhöhe recht gross, gut bedämpft und die Sitzposition sowie die Lautsprecherplatzierung sind nahezu frei im Raum mit einem Wandabstand von mehr als 2m. Die Abhöranlage war gutes Mittelklasse-Hifi, aber nichts Exotisches oder besonders Highendiges. Gehört habe ich eine breite Palette an Musikrichtungen und Aufnahmequalitäten, vom Jazz-Trio, über Klassikkonzerte bishin zu Rap. Nach den ersten kurzen Anspielungen war klar: Die Entscheidung zwischen Magnetostat und Keramikkalotte würde keine einfache werden. Nicht, weil die beiden entsprechenden Lautsprecher gleichartig klingen würden - schliesslich ist aufgrund der niedrigeren Trennfrequenz der KE25SC auch das Frequenzweichenlayout ein anderes - sondern weil beide in einer sehr hohen Liga spielen, aber doch anders klingen. Wie hoch das Niveau war, zeigte immer wieder der Quercheck zur "normalen" VOX 200, die mit dem G20SC auskommen musste. Das Mehr an Auflösung und Luftigkeit, sowie das Weniger an Eigenklang und Rauhigkeit entsprach bei beiden Highend-Hochtönern meinen (hohen) Erwartungen.
Kurze Anmerkung zum Unterschied zwischen den VOX 200 und den VOX 25x (unabhängig vom Hochtöner):
Für mich ist die 200er klar der bessere Lautsprecher. Nicht weil die 25xer etwas falsch machen würden, sondern weil das Auflösungsvermögen und die Luftigkeit des TI100 klar besser ist als das der grösseren und lauteren AL130. Die 25xer sind daher pegelfester und steigen merklich tiefer in den Basskeller hinab als die 200er. Bei dem Grossteil der Musik fällt das kaum negativ auf. Ich empfinde den Bass der 200er sogar als trockner und konturierter (weil tatsächllich "schneller" oder weil weniger tief?). Zudem wird der enorm starke Bass der 25xer in durchschnittlich grossen Wohnräumen und insbesondere bei Wandnähe (Lautsprecher zur Rückwand, Seitenwand und Hörposition zur Rückwand, die den Bass deutlich aufdicken: bis über doppelte Lautstärke!) zu einem Probelm werden. Ich selbst musste wegen wandnaher Sitzposition meine VOX 200 im Bass absenken - dazu später mehr. Auf der anderen Seite war es schon beeindruckend wie Foxy Brown´s Old-School-Rap/HipHop bei Tracks mit sehr tiefen/fetten Synthie-Bässen über die 25xer so urgewaltig kam, dass man unweigerlich beim ersten Drum-Kick zusammenzucken musste, um danach gehörig die Magengrube massiert zu bekommen. Im Vergleich dazu kam die 200er fast schon ein wenig schüchtern und zurückhaltend rüber. Was dieser Bass (im Visatonhörraum) in einer Mietwohung verursachen würde, möchte ich mir allerdings nicht ausmalen.
Zweite Anmerkung:
Wer über einen ausreichend grossen Hörraum verfügt und/oder auf das Bassfundament der VOX 25x ggü. der VOX 200 nicht verzichten will, findet theoretisch in der VOX 252 MTI einen Spielpartner mit MHT12 und den TI100 (analog zu VOX 200 MHT) aber mit dem 25er Tieftöner. Ohne diesen Lautsprecher gehört zu haben, bin ich ein wenig skeptisch ggü. diesem Konzept. Entweder müssen hier die kleineren TI100 anstelle der deutlich grösseren AL130 an/über ihre Grenzen getrieben werden, oder der 25er muss im Pegel eingebremst werden. Ohne gehört zu haben, wie Visaton dies über das Frequenzweichenlayout gelöst hat, bleiben Zweifel, ob dies trotz hervorragender Qualität der Einzelchassis eine optimale Lösung ist. Denn es muss berücksichtigt werden, dass schliesslich die Tiefmitteltöner bei seitlicher Anordnung des Tieftöners eine verhältnismässige tiefe Trennfrequenz erdulden müssen und damit höher belastet werden. Die beiden TI100 müssen an ihrer unteren Trennfrequenz schliesslich nicht so laut spielen wie ein AL200 sondern wie der deutlich grössere TIW250.
Zurück zum Hochtönervergleich: Wo liegen die Unterschiede? Nach über 2 Stunden konzentriertem Hören, kann man es vordergründig vielleicht so zusammenfassen: Mit der KE25SC klingt es mehr nach Hifi, mit dem MHT12 audiophiler. Damit ist gemeint, dass der KE25SC beim ersten Hinhören lauter und höher aufgelöst klingt. Das Fingerspiel auf Gitarrensaiten wird plakativer herausgearbeitet und eine HighHat wirkt brilliannter und energiereicher. Ja, der gesamte Hochtonbereich schien energiereicher ggü. der VOX 253 MHT zu sein. Ein Erklärungsversuch hierfür könnte sein, dass - selbst bei gleich ausgewogenen Frequenzgängen - bei einem breiteren Rundstrahlverhalten auch in der Hochachse (Kalotte) tatsächlich mehr Hochtonenergie in den Raum abgestrahlt wird und damit auch mehr Reflexionen (Boden/Decke) entstehen. Der MHT12 bündelt prinzipbedingt - wie Bändchen und Air Motion Transformer auch - merklich in der Vertikalen. In der Horizontalen ist das Abstrahlverhalten wieder wünschenswert breit, was eine ausgewogene Wiedergabe auch ausserhalb des Sweetspots sicherstellt. Die Auslöschungseffekte in der Vertikalen sind sogar vorteilhaft, da durch die geringeren Decken- und Bodenreflexionen die räumliche Ortung einzelner Schallereignisse besser gelingt. Grund hierfür ist, dass das menschliche Gehör kurz aufeinander folgende Erstreflexionen schwer/nicht vom Direktschall unterscheiden kann. Eine Vermeidung von ersten Reflexionen (Achtung: nahe Seitenwände erzeugen diese auch) erleichert somit die Ortbarkeit von Schallereignissen und erhöht bei Lautsprechern die Präzision der räumlichen Auflösung. Auf der anderen Seite klingt es (mit vertikal bündelnden Hochtönern) dann im ersten Moment energieloser, wenn man im direkten AB-Vergleich von einem Kalottenhochtöner umschaltet. Wer einmal ein AMT-Konzept gehört hat, kennt diesen Effekt. Mit zunehmender Eingewöhnungszeit gewannen bei meinem Musikgeschmack (mehr akustische Musik als elektronische) die durchhörbarere und feinere Auflösung des MHT12 ggü. der KE25SC, die vielleicht bei Rock und Pop mehr Spass macht, die Oberhand. Ein Schlagzeug krachen lassen kann die KE25SC besser. Der MHT12 versucht anstatt einen vordergründig mitzureissen, eher die feinen Zwischentöne und Klangfarbennuancen herauszuarbeiten. Nicht vordergründig und überdimonsional herausgestellt, wie man es bei vielen Highend-Produkten leider oft zu Gehör bekommt, sondern wunderbar selbstverständlich in die Musik integriert. So wirkten die anfangs beschriebe HighHat und das Saiten-Fingerspiel weniger (unnatürlich?) hervorgehoben, sondern feiner und letztendlich auch nuancierter. Man könnte nun den Eindruck gewinnen der MHT12 wäre im Vergleich ein Weichzeichner oder im Gesamtkonzept der VOX 25x nur im Pegel zurückgenommen ggü. der KE25SC. Dass dem nicht so ist, konnte man z.B. mit einigen Stücken aus Marla Glen´s "This is..." feststellen. Diese ansonsten gut produzierte Scheibe, überzieht in vielen Tracks die Höhen recht deutlich, was sich in scharfen und zischen S-Lauten zeigt. Diese Eigenheit arbeitete der MHT12 deutich nachvollziehbar heraus, wohingegen der KE25SC hier immer ein wenig scharf und lästig klang. Im Resultat würde ich sogar soweit gehen, dass man bei der KE25SC die typischen Verzerrungen von Keramikchassis hört. Bitte alle stolzen Besitzer nun nicht aufschreien. Mir fällt dererlei auch bei sündteuren Produkten von Lumen White oder Avalon auf, die ich daher auch bei nötigem Budget nicht kaufen würde. Nicht umsonst ist die KE25SC bezüglich ihre unweigerlichen Resonanzen (bei harten Metall- oder Keramikmembranen kaum vermeidbar) akustisch über ein Gitter bedämft. Dies ist gut geglückt, denn schlechter als der Hochtonbereich genannter Highendprodukte klingt der der VOX 252 nicht. Damit diese Zeilen nicht falsch verstanden werden, muss gesagt werden, dass ich in den Beschreibungen bewusst ein wenig überzeichnet habe, um die tendenziellen Unterschiede herauszustellen. Der KE25SC ist natürlich auch kein schriller Krawallmacher. Im direkten Vergleich zu einer G20SC (oder anderen weniger hochwertigen Kalotten) empfindet man dies sogar gegenteilig. In meinen Ohren hat der MHT12 aber dennoch weniger Eigenklang bei mindestens gleichwertigem Auflösungsvermögen und damit die Nase vorn. Gekauft!
Da es - zugegebenermassen vor allem aus optischen Gründen - keine (nicht unansehliche) VisaTom werden sollte, sondern eine VOX 200 MHT, stellte sich die Frage, woher ich nun das dazugehörige Frequenzweichen-Layout nehmen sollte? Auf die Simulation eines Programms verlassen kam nicht in Frage. Über Trial and Error mehrfach teure Bauteile umlöten natürlich auch nicht. Als blutiger Anfänger kann hier das Lautsprecherselbstbauprojekt schon ein jähes Ende finden, wenn man nicht auf einen bewährten Bausatz zurückgreifen möchte.
Die häufig beschriebene Kundennähe von Visaton kam mir hier zu Hilfe. Eine entsprechende Anfrage an Visaton in deren Forum adressiert - worauf sich weitere Interessierte anschlossen - und wenig später war ein entsprechender Lautsprecher bei Visaton aufgebaut, abgestimmt und das entsprechende FQW-Layout wurde zum kostenlosen Download unter "Modifikationen" veröffentlicht. Ein wirklich beispielhafter Service! Wie schon erwähnt, ist mit einer generellen Überarbeitung der Frequenzweichen aller VOX-Modelle auch die VOX 200 MHT in den Genuss einer überarbeiteten Weiche gekommen. Ich hoffe bei Visaton verzeiht man mir, dass auf den folgenden Seiten beide Layouts zu finden sind. Zum Nachbau muss natürlich die aktuelle Version (unter Updates) empfohlen werden. Prinzipiell darf und kann ich natürlich nur dazu raten sich direkt bei Visaton unter Forum/Modifikationen über den technisch aktuellen Stand informieren, da ich auf meiner privaten Seite nur die Versionen meines Projekts dokumentieren kann.