...ja, dem ist so: Ich habe den Lautsprecher, von dem in den folgenden Kapiteln berichtet werden soll, weder entwickelt, noch gebaut.
Schlimmer noch: Ich habe ihn mir noch nicht einmal angehört!
Keine Bange: Nicht in dem heute "journalistisch" denkbaren Sinne von "Vetriebs-Foto abgedruckt, Einsortierung in die Bestenliste gemäss Werbeschaltung und Verkaufspreis, fertig!", sondern weil ich es einfach versäumt habe ihn probezuhören, als er seinen grossen Auftritt hatte.
Womit ich nun endlich beim Objekt dieses Berichtes angelangt wäre: Dem Zweiwege-Selbstbau-Lautsprecher Tafal des Entwicklers Rainer Feile alias Tonfeile im DIY-Hifi-Forum. Und der verpasste Auftritt war kein geringerer als der auf der Selbstbaumesse Hifi-Music-World 2009 auf der die Tafal als frisch gebackener Gewinner des DIY-Lautsprecher-Contest 2009 feiern lassen konnte. Auf eben jener Messe war ich in 2009 erstmals zugegen; und habe dort ausgerechnet diesen Lautsprecher verpasst.
Interessanterweise kürte ich in meinem eigenen Messebericht den Lautsprecher Kontra von Hifi-Selbstbau zu einem der Highlights der Messe. Die Kontra nutzt - wie die Tafal auch - den sehr langhubigen Aluminium-Tiefmitteltöner AL 130 von Visaton. Zum Hochtöner der Kontra schrieb ich sinngemäss in einem Forenbericht, dass es meiner Meinung nach reizvoll wäre anstelle der einfachen und ein wenig zugeschnürt und zickig klingenden Seidenkalotte G20SC von Visaton einen "richtig guten Hochtöner" einzusetzen. Dies ist der Kontra nicht anzulasten, so war die Verwendung der beiden Chassis doch eine der Selbstbau-Wettbewerbs-Vorgaben.
Genau in diesem Punkt scheint die Tafal meine Wünsche erhört zu haben. Tonfeile verwendet die "amtliche" 27 mm grosse Alumiumkalotte Seas TAF 27 Plus des norwegischen Herstellers Seas.
Bild 1 und 2: Gesamt- und Detailansicht der Tonfeile Tafal.
Kurz nach Veröffentlichung meines Messeberichtes, erhielt ich in einem Hifi-Forum dann auch den Hinweis, dass ich den Gewinner Lautsprecher mit eben der Bestückung AL 130 und Seas TAF 27 Plus versäumt hatte zu hören; und damit das eigentliche Highlight der Messe gar nicht gewürdigt hatte.
So etwas kann ich schlecht auf mir sitzen lassen. Hinzu kam mein eigens Interesse an einem highendigen 2-Wege-Lautsprecher mit dem AL 130 und einem anständigen Hochtöner.
Schnell war der Kontakt zum Entwickler Tonfeile hergestellt. Der ist, wie der Zufall spielt, ebenfalls Münchner und wohnt nicht weit von mir entfernt. Ein persönliches Treffen und die Leihgabe der Tafal für einen längeren Zeitraum waren dann zügig vereinbart.
Womit ich die Vorgeschichte zur Tafal hier schliessen kann, und zum weitaus interessanteren Teil der Geschichte kommen kann: Dem Lautsprecher Tafal selbst.
Bild 1 und 2: Die Tafal im rechten Licht betrachtet.