Messeberichte - High End 2007
Final
Auch die Vorführung mit den niederländischen Final Elektrostaten wurde vom Audio Reference Vertrieb ausgerichtet. Die hier aufgebaute Kette hatte aber bis auf diesen Umstand mit der vorigen Seite (Vienna Acoustics) beschriebenen Kette rein gar nicht zu tun.
Bild 1: Final Elektrostaten
Bild 2: Meridian Heimkinoanlage links und Krell Stereoanlage rechts
Wie die Antipoden zur vorigen Kette verhalten sich die mit ultramoderenen Prozessoren versehenen DVD- und CD-Spieler (Bild 2) zu den Avid Plattenspieler, und die mit allem Schnick-Schnack ausgestatteten Transistorverstäkern von Krell und Meridian zu den Röhrenverstärkern von Prima Luna. Ob sich das Klangbild auch so konträr zeigen sollte? Auch die Lautsprecher lassen dies vermuten. Anstelle der üblichen Hubkolbenschwinger in ventilierten Gehäusen, baut Final seine Elektrostaten in elegante Aluminiumpaneele. Die sehen meiner Meinung nach nicht nur besser aus als die bekannteren amerikanischen Hybride von Martin Logan - Messebericht High End 2005, sondern haben auch noch den Vorteil, dass sie wie die Magnetostaten von Magneplanar (High End 2005 und High End 2007) alle Frequenzen mit der Treibern der gleichen Bauart abstrahlen. Müde grummelnde schwere Bassmembranen in zu kleinen Gehäusen sind somit nicht möglich. Auf der anderen Seite soll natürlich nicht verschwiegen werden, dass die untere Grenzfrequenz eines Flächenstrahlers prinzipbedingt nicht so tief sein kann, wie einer schweren Hubkolben-Membran.
Wer also auf die allertiefsten Frequenzen bei entsprechend markerschütternden Pegel nicht verzichten will, muss also auch im Falle der Final Paneele auf eine aktive Subwooferunterstützung setzen. Und genau das haben die Jungs von Audio Reference auch getan...
Heimkino
Neben dem kleineren Final Paneel (rechts im Bild 1) spielte im Heimkino-Betrieb an der Merdian Kette auch Velodyne Subwoofer. Netterweise wurde an dieser Stelle auch nicht einmal so geklotzt - anstatt von kubikmetergrossen Topmodellen kam ein kleiner und vergleichweise günstigster Subwoofer zum Einsatz: Der DD10 - ohne Bild. Wie der Name schon sagt spielt hier ein 10 Zöller auf ein bemerkenswert kleines Volumen. Kann das funktionieren? Ein vermutlich schweres 25er Chassis (irgendwoher muss der Tiefbass ja kommen) im Zusammenspiel mit einem Elektrostaten?
Überraschenderweise sogar ganz passabel. Ein Violinenkonzert ertönte (typisch Flächenstrahler) sehr weiträumig, luftig und fein aufgelöst. Grob- wie Feindynamik waren zufriedenstellend und das weitreichende Klangbild wurde von einem kräftigen Grundton untermalt. Ja, erfahrene Hörer werden den Bass als zusätzlichen Subwoofer entlarven und die nicht perfekte Integration in das Gesamtspektrum bekritteln. Schlechter als bei einem Martin Logan war die Einbindung aber auch nicht; und neben der Tatsache, dass Velodyne und Meridian noch vielfältige Einstell- und Regelmöglichkeiten für eine Raum- und Geschmacksanpassung bieten, empfand ich die Qualität für eine Heimkinovorführung schon sehr ansprechend.
Stereo
Audiophil wurde es aber auch in diesem Hörraum erst nach Umschalten auf den Stereobetrieb - in diesem Falle also auf die kleine Krell-Anlage, bestehend aus den KAV Modellen 280cd, 280p (Vor-) und 2250 (Endstufe). Für die Schallwandlung musste nun das grössere Final Paneel alleine verantwortlich zeichnen.
Meinen Vorbehalten älteren Krell-Geräten gegenüber zum Trotz (alle viel zu hell und kühl) tönte es nun deutlich zarter und mit einer schöneren und seidigeren Hochtonauflösung, die zudem noch mehr Details herausarbeitete. Wie zu erwarten war auch der Bass nun um Einiges schneller, trockener und einfach besser in das Klanggeschehen integriert. Einzig der auch im Heimkinobetrieb zu vernehmende leicht drückende Grundton ist mir noch negativ aufgefallen. Dies muss allerdings nicht unbedingt an den Elektrostaten gelegen haben, sondern kann auch auf eine Raumresonanz in dem kleinen Hörcontainer zurückzuführen sein.