Auf der letztjährigen High End war für mich die Vorführungen von Trigon 2006 eine der Besten auf der Messe. Das hierzu nicht nur einzelne Komponenten von guter Qualität sein müssen, sondern eine stimmige Kette richtig aufgebaut sein muss, ist jedem Hifi-Begeisterten klar. So hatte also sicher auch die sehr hochwertige Analogquelle aus Amazon-Laufwerk, Moerch-Tonarm und Lyra Titan i und insbesondere auch die immer wieder formidablen Manger Lautsprecher ihren Anteil an der tollen Gesamt-Performance.
Wie um den Beweis für diesen Ketten-Gedanken zu erbringen, spielten dieses Jahr andere Komponenten mit den Geröten von Trigon Audio zusammen - auch mit einem anderen Ergebnis...
Bild (1) der gesamten Kette
Auffälligster Unterschied zur Vorführung aus 2006 waren die mir unbekannten 3-Wege-Lautsprecher mit der allgegenwärtigen (aber sicher alles anderen als schlechten) Scan Speak Bestückung, die an Stelle der breitbandigen Manger Zeroboxen zum Einsatz kamen. Das abgetrennte Tieftöner-Gehäuse und die blaue LED (Bild 1) deuten zudem auf eine teilaktives System hin - wahrscheinlich mussten sich die Trigon-Verstärker demnach nur mit der Mitteil-Hochton-Einheit abmühen. Anstelle des rustikalen Moerch Tonarm, verrichtete nun als komplexer Antipode ein nicht minder exklusiver Tri-Planar seinen Dienst auf dem Amazon Laufwerk. Man kann also sowohl hinsichtlich der Wahl der Lautsprecher und des Tonarms von einem Konstrastprogramm zu 2006 sprechen.
Bild 2: Teilaktiver DreiwegerichTrigon 3
Bild 3: Trigon Kette und Amazon Laufwerk mit Tri-Planar Tonarm
Als Blues von Vinyl lief, musste man trotz der sehr schlechten Hörbedigungen in dem unruhigen Durchgangszimmer doch einige highfidele Stärken attestieren: Der Bass kam trocken, aber zugleich abgrundtief und sehr druckvoll - "und ich wette, dass es ein aktiver Bass war" - was für mehr als ausreichende grobdynamische Fähigkeiten sorgte. Bei einer Version von "Can you feel a little love" mit Chor, wirkte der Hochton auf mich leicht verzerrt und ein wenig drückend. Eventuell hatte ich auch daher den Eindruck, dass der Grundton noch ein wenig sauberer spielen dürfte. Meine highfidel-interessierten Mithörer waren nicht desto trotz sehr beeindruckt von den ohrenfälligen Stärken dieser Kette.
Als die allgegenwärtige Manger-CD ihren Weg in den Recall CD-Spieler fand, verlor das Klangbild Einiges von seiner Lebendigkeit und Faszination. Mit scheinbar weniger Auflösungsvermögen, einem Saxophon mit weniger "Luft" und einem schon leicht "hohl" klingenden Grundton, konnte die Kette nun deutlich weniger begeistern. Fairerweise muss man sagen, dass dies ein häufig zu beobachternder Effekt bei der Umschaltung von Platte auf CD ist, und damit der Recall-Spieler noch längst nicht abzuschreiben ist - zumal er nur einen Bruchteil des analogen Equipments kosten dürfte.
Trotzdem hat die Vorführung aus 2006 bei mir einem viel nachhaltigeren Eindruck hinterlassen - die Natürlichkeit, Homogenität und Plastizität der damaligen Kette, konnte die diesjährige nicht annähernd erreichen. Mein Fazit lautet demnach: Mehr Manger-Lautsprecher anstatt Manger-CDs auf der High End bitte!