Wengleich sie bezüglich Aussteller- und Besucherzahl der High End in München bei Weitem nicht das Wasser reichen kann, ist für mich die Hifi-Music-World zur festen Größe in der deutschen Hifi-Messe-Landschaft geworden.
Wo auf der High End edle Verpackungen der vermeintlich highendigen Technik mit astronomischen Preisschildern wetteifern - und man trotzdem in den allermeisten Fällen nur sehr dürftige akustische Vorträge geniessen darf - bietet die Hifi-Music-World durchweg gute Vorführqualität zu nachvollziehbaren Preisen. Ein weiterer Vorteil ist der persönlichere und ergiebigere Austausch mit Entwicklern und Gleichgesinnten.
So trafen sich am 5. und 6. September bei schönsten Herbstwetter wieder einige bekannte Größen, aber auch neue Aussteller, um in dunklen Tagungsräumen ihre jüngsten Preziosen vorzuführen.
Ein Blick auf den Aussteller- und Lageplan zeugt von Zweierlei: Zum einen kann man es beklagen, dass einige Grössen des deutschen Selbstbaumarktes der Messe nach wie vor fernblieben; und man so weiterhin keine Möglichkeiten hatte Projekte aus beispielsweise Klang und Ton, Hobby Hifi, Lautsprecherbau, Speaker Heaven, Intertechnik, AOS, Strassacker etc. zu hören oder - höchst gefährlich - sogar miteinander zu vergleichen. In Anbetracht der zahlreichen Aussteller und deren zwanglosen Miteinanders (ja, es kam zu freundschaftlichen Quervergleichen oder Gemeinschaftsprojekten) lässt sich das allerdings leicht verschmerzen. Zum zweiten zeugt der schnell aufgekritzelte Lageplan von jener non-chalanten Schrulligkeit, die die Messe und ihre Teilnehmer so sympathisch macht.
Bild 1 und 2: Impressionen vom Tagungshotel am Sonntag.
Damit mein Messebericht auch wieder ein richtiger Messebericht ist, und nicht nur eine weitere Fotogalerie, die man ohnehin in ausreichender Zahl im Netz findet, habe ich mir dieses Mal wieder die Mühe gemacht, meine zu Papier gebrachten Hörnotizen zu veröffentlichen. Bei deren Bewertung ist - wie bei allen Messeberichten - wieder Vorsicht angesagt. So sind meine Höreindrücke natürlich subjektiv, von vielen meist nicht genau definierten Parametern (Raum, Hörplatz, Elektronik, Musik etc.) abhängig und können daher nur grobe Anhaltspunkte sein. Bei Interesse an einem Projekt, empfiehlt sich "selber unter definierten Bedingungen hören".
Um dennoch ein paar deutlichere Aussagen als "nett fürs Geld" zu geben, und klar Stellung zu beziehen, habe ich ein paar virtuelle Prädikate vergeben. Es lohnt sich also bis zum letzten der folgenden 12 Kapitel zu lesen, der beschreibt nämlich den "Best Sound of Show".