Die Gemeinschaftsvorführung von Trends Audio und Waldow kann man am ehesten als "bunte Mischung" bezeichnen. Neben einem skurillem Selbstbauprojekt und Bausätzen von EasyAmp, wurden unterschiedlichste Geräte aus Deutschland, der Slowakei und China präsentiert. Wollen wir mal kurz ein wenig Ordnung reinbringen...
Bild 1: Vorführkette: Neben der Empire Diamond C1 (links) wurde auch der - nicht ganz ernst gemeinte - Tangband-Breitbänder gespielt.
Bild 2: Anlage bestehend aus Canor CD2 VR und den Easy-Amps von Holger Stein.
Der Frühstücks-Brettchen Tangband (Bild 1 oben) ist ein Gag. Der schnell zusammengebaute Breitbänder kommt (noch) ohne jede Beschaltung aus und wurde nur widerwillig vorgeführt. Mit Beschaltung und einer Optik, die auch nach dem Frühstück noch Spass macht, könnte da aber durchaus etwas draus werden...
Die chinesischen Empire Diamond Lautsprecher zeichnen sich meist durch schlecht kopierte B&W Nautilus Optiken und Internet-Auktionshaus-Vertriebswege aus. Also nichts was man zwangsweise "auf dem Schirm haben" müsste. Der 2-Wege-Kompaktlautsprecher Empire Diamond C1 ist allerdings optisch durchaus schick; und mit 300 EUR pro Stück, in echtem Ahornfurnier und gut verarbeitetem Hochglanzlack, offenbar ein veritables Schnäppchen. Ob er die Highend suggerierende Optik auch klanglich umsetzen kann, konnten kurze Hörproben klären.
Auf der anderen Seite machen die beiden EasyAmps (Bild 2 oben) optisch überhaupt nichts her. Das sollen sie auch gar nicht. So sind sie ein Selbstbauprojekt von Holger Stein, der durchaus auch optisch schickere Verstärker zu bieten hat, wie er mit seiner Marke Steinmusic seit Jahren beweist. Die mit 149 EUR pro Stück sehr günstigen Bausätze MicroTube und MicroPower spendierte Holger Stein mit EasyAmp sogar eine eigene Internetpräsenz. Sowohl die kleine Röhrenvorstufe MicroTube als auch die Stereoendstufe MicroPower mit 2x 20 Watt Einchip-Leistung sind technisch aber durchaus ernst zu nehmen. Holger Stein hat sich bei der Schaltung und insbesondere bei der hochwertigen Bauteileauswahl wohl richtig Mühe gegeben. Ich war froh mit diesen Verstärkern hören zu dürfen.
Mit dem CD-Player CD2 VR habe ich auf der Messe die mir noch unbekannte Marke Canor kennengelernt. Dass die Slowaken mit der Marke Canor kein Billig-hifi machen wollen, macht nicht nur das wertige und - im Vergleich zu den chinesischen Geräten - wohltuend eigenständige Gehäusedesign klar. Der CD2 VR kann auch mit inneren Werten glänzen: Ein üppig dimensioniertes Netzteil, hochwertige Röhren in der Signalvestärkung und im Netzteil, Burr-Brown PCM1792A DACs und ein (leider selten gewordenes) echtes CD-Laufwerk von Philips lassen einen - auch akustisch - ernstzunehmenden CD-Spieler erwarten. Leider langt der deutsche Vertrieb Empire-Hifi auch beim Preis ordentlich hin. Mit einem Verkaufspreis von 2.500 EUR kommen von den günstigen osteuropäischen Fertigungskosten beim Kunden offenbar keine Effekte mehr an.
Die diversen, ausgestellten oder in Prospekten zu findenden chinesischen Geräte aus der Xindak Gruppe wurden nicht probegehört.
Bild 1: Röhren- und Transistorverstärker aus China.
Bild 2: Der Vollverstäker V30 ist mit 4 KT88-Röhren und 2x 50 Watt der Kräftigste im Audreal (Xindak) Programm.
Bild 3: Empire Diamond C1 in schickem Ahornfurnier und sauber aufgetragenem Lack.
Kurz ein paar Wörter zu meinen Höreindrücken mit Canor CD-Player CD2 VR, EasyAmp MicroTube und MicroPower und den Empire Diamond C1.
Naja, ernsthafte Schwächen kann man dieser Kette nicht nachsagen. Besondere Stärken aber auch nicht. Die EasyAmps hatten trotz ihrer winzigen Dimensionen offenbar keine Probleme die Diamonds C1 kontrolliert und unverzerrt anzutreiben. Die klangen aber trotzdem ein wenig blutleer, tonal eher schlank und lösen auch nicht besonders gut auf. Was bleibt ist die wertige Verpackung zu einem günstigen Kurs. Für 600 EUR pro Paar fallen mir etliche europäische Kompaktlautsprecher ein, die zwar optisch weniger klotzen, dafür aber deutlich besser klingen.