Wer bei den Preisschildern der vorangegangenen Vorführung von Revel und Mark Levinson schon ins Schlucken kam, muss nun tapfer sein: Die Komponenten der Vorführung von Soulution und Wilson Audio kosten gut und gerne noch einmal jeweils das Doppelte.
Bild: Laut Vorschusslorbeeren eines Werbemagazins eine der besten Anlagen überhaupt.
Der amerikanische Lautsprecherhersteller steuerte den neuen grossen Standlautsprecher Maxx 3 bei, der direkt unter der noch wuchtigeren (aber ebenso hässlichen) Alexandria X-2 rangiert. Die Soulution Abhörkette bestand aus den Topmodellen des Herstellers: CD Player 740 (31.000 EUR), Phonovorstufe 750, Vorverstärker 720 (22.000 EUR inkl. Phono MC) und den Monoendstufen 700 (73.000 EUR pro Paar). Als Plattenspieler diente ein Transrotor Fat Bob S.
Hinsichtlich eines Aspektes beeindrucken 700er Monoendstufen schon vor den ersten Takten Musik: Sie zeigen wie man jeweils knapp 100 Liter Gehäusevolumen mit Elektronik voll packen kann (Endergebnis: 96 kg) - "nur" um ein NF-Signal leistungszuverstärken - Respekt! Nun gut, dafür stehen bei Bedarf auch gut 800 Watt Leistung pro Kanal zur Verfügung.
Unabhängig von der müssigen Diskussion um den akustischen Sinn oder Unsinn solcher Geräte, muss ich zugeben, dass mir persönlich die Marke Soulution symphatisch ist. Nicht nur wegen des schlichten und zeitlosen Gerätedesigns, sondern auch wegen der Geschichte hinter der noch jungen Marke: Da gibt es ein paar Hifi-Freaks eines schweizerischen Elektromotorenherstellers, die quasi hobbymässig Geräte ohne jegliche Kompromisse entwickeln und offenbar gandenlos nach den Grenzen des technisch Machbaren suchen. Hierbei kann natürlich kein Best-Buy oder optimales Preis-Klangverhältnis herauskommen. Aber wenn es gut gemacht ist, eventuell die Spitze des heute Möglichen. Eben im besten Sinne: Highend!
Bild 1: "Kleine" Stereoendstufe 710 mit 240 Watt Leistung.
Bild 2: Phonovorstufe Soulutions 750.
Der geschickt lancierte Bericht in einem deutschen Werbemagazin kurz vor der High End, feuerte die Erwartung auf eine klangliche Topend-Vorführung weiter an. Zwar wollte man offenbar die sehr teuren Geräte nicht in das bereits nach oben ausgereizte Punkteschema des Magazins zwängen - das hätte sicher auch zu viele andere Sponsoren verärgert - aber man bemüssigte sich dennoch zu der Aussage, dass die Geräte nicht nur preislich, sondern eben auch klanglich in höheren Sphären als das rechtliche Highend schweben würden.
Auf der anderen Seite konnte aber die Vorführung der Solutiongeräte auf der High End 2006 (damals an Eventus Audio Lautsprechern) nicht richtig begeistern. Aber eventuell konnte das mit den neuen noch aufwändigeren Geräten an den wuchtigen Maxx 3 ja schon anders aussehen bzw. klingen!?
Zu meiner Enttäuschung was das leider nicht der Fall. Die eher flache und uninvolvierende Wiedergabe löste sich nicht vollständig von den Lautsprechern. Auch tonal war zumindest im Vorführraum nicht alles in bester Ordnung: Im Bass zwar wuchtig, aber in den Mitten ein wenig hohl wirkend (was Stimmen nicht wirklich zu Gute kam), wurde das Spektrum von einem mir persönlich zu hellen und harten Hochton gekrönt. Schade.